Was macht ein Ei zu einem Brutei?

 

Nicht jedes Ei kann einfach bebrütet werden. Es muss befruchtet sein. Befruchtete Eier werden ausschließlich von Hennen gelegt, in deren Hühnerschar ein Hahn mitläuft und die Hennen tritt (besteigt). Im Anschluss an einen einzelnen Tretakt können von derselben Henne 5-7 befruchtete Eier gelegt werden. Das passiert in der Regel innerhalb von ca. 10 Tagen, danach muss spätestens ein neuer Tretakt erfolgen. Nicht aus jedem dieser Eier entwickelt sich auch ein Küken. Die Befruchtungsrate hängt stark vom Alter des Hahnes und der Jahreszeit ab. Die höchsten Befruchtungsraten haben Hähne im ersten Lebensjahr.

Die richtigen Bruteier müssen es sein - Beschädigungen, Verformungen, Größe und Gewicht

Bruteier müssen sorgfältig ausgewählt werden. Sind die Eier beschädigt oder besitzen sie keine optimale Eistruktur, so kann es zum Absterben des Embryos bzw. zu Fehlbildungen des Kükens kommen.

Risse, Beschädigungen, Kalkzubildungen und Fehlformen

 

Die meisten aussortierten Bruteier besitzen Risse, starke Verschmutzungen, Beschädigungen, Kalkzubildungen oder Fehlformen. Sie kommen für die Brut nicht in Frage, da durch den übermäßigen Feuchtigkeitsverlust des Eies die Entwicklung des Kükens nicht stattfinden kann. Solche Küken sterben meistens im Ei ab.

Entwicklungsstörungen und morphologische Veränderungen

 

Die Bruteiqualität kann auch aufgrund innerer Veränderungen unzureichend sein. Möglich sind Veränderungen der Luftblase im Ei (Luftblase muss immer am runden Eipol vorhanden sein!) oder es finden sich Blutflecken bzw starke Verdunkelungen beim Schieren (durchleuchten) der Bruteier

Größe und Gewicht

 

Außerdem spielt die Eigröße bzw. das Eigewicht eine wichtige Rolle. Zum einen ist die Eigröße ein Merkmal, das von der Henne auf das Küken vererbt werden kann und zum anderen kann aus einem kleinen Ei auch nur ein kleines Küken schlüpfen. In vielen Fällen sind diese Küken lebensschwach und man kann sie in den ersten Tagen oft trotz intensiver Pflege nicht retten. Das optimale Bruteimindestgewicht beträgt 13 Gramm. Kleinere Wachteleier verwendet man nich als Bruteier. Denn nur aus Wachteleiern mit mindestens 13 Gramm können kräftige und gut entwickelte Wachtelküken schlüpfen.

Lagerung der Bruteier für einen erfolgreichen Schlupf

Eine Sache ist besonders wichtig: Sobald deine Bruteier bei dir eintreffen, egal ob per Post oder selbst abgeholt, sollten sie einen ganzen Tag ruhen. Das heißt, sie bleiben still am gleichen Standort stehen und werden nicht gewendet. In dieser Zeit haben die Eier die Gelegenheit die inneren Strukturen nach dem Transport wieder in die richtigen Positionen zu bringen. Vor allem die so genannte Hagelschnüre nimmt wieder eine senkrechte Haltung ein und das Gewebe entspannt. Das ist besonders wichtig, denn kommt es zum Riss oder zur Beschädigung dieser empfindlichen Strukturen, kann sich im jeweiligen Ei kein Küken entwickeln und das Ei bleibt leer, selbst wenn die Befruchtungsrate des Hahnes sehr gut war.

Nicht immer passt es zeitlich so, dass man die Brut direkt am nächsten Tag startet. Das ist wie gesagt kein Problem. Die Lagerung sollte dann bei 8-13 °C Raumtemperatur und einer Luftfeuchte von 75 % erfolgen. Die hohe Luftfeuchtigkeit ist besonders wichtig, da es so nicht zur Verdunstung der Flüssigkeit im Ei kommt.

Außerdem sollten keine direkte Sonneneinstrahlung und keine Zugluft vorhanden sein. Häufig befindet sich so ein Ort in der Garage oder im Keller.

Des Weiteren musst du es unbedingt vermeiden, dass die Eier auf dem stumpfen Pol liegen. Hier befindet sich, wie schon erwähnt, die Luftblase im Ei und die sollte oben liegen, um den Luftaustausch ausreichend zu gewährleisten.

Es gilt also immer: Spitze nach unten!